Die Vorplanungen

Geruestaufbau 1 Geruestaufbau 2 Schutt abraeumen 1
Gerüstaufbau Schutt räumen
Schutt abraeumen 2 Kaminabbruch
immer noch Schutt, Schutt, Schutt
Restauration Fruehstueckspause Abrucharbeiten fuer neuen Schornstein
Frühstückpause immer noch Abbrucharbeiten
Auswechselung von Deckenbalken 1 Auswechselung von Deckenbalken 2
  Deckenbalken auswechseln

Fachwerk OG1

Fachwerk OG2

Fachwerk OG5

Auswechselung von Fachwerkteilen
Fachwerk OG7 Fachwerk OG6jpg Unser britischer Spezialist für Fachwerkausmauerungen
Auswechselung von Fachwerkteilen und Ergänzung der Ausmauerung durch unsere britischen Freunde
sDie Richtfestcorona Die Richtkrone
  Die stolze Richtfestcorona ..... der Richtkranz in unseren Farben (auch die Farben der  Stadt Nienburg)

neuer Fußboden im Dachgeschoss 1

 Verlegung des Fußbodens im Dachboden 

Mauerwerk reinigen 1

Mauerwerk reinigen 2
Das Außenmauerwerk wird gesäubert 
Restauration   Grillplatz außen 2 Einweihungskommers   Schluesseluebergabe
Der Grillplatz wird gepflastert Einweihungskommers mit Schlüsselübergabe durch
den Vorsitzenden des Stockturm. e.V. an den AHP
Unsere Ahnentafel im neuen Kommersraum

unser Wandteppich mit Wappen im Kommersraum

Unsere Ahnentafel im neuen Kommersraum Unser neuer Wappenteppich im neuen Kommersraum
...oder verwende die  [ Slideshow ]
Die Vorplanungen - kleine Bilderauswahl
 

Erdgeschoss

Ein EG, geputzt, mit einer abgehängten Decke und ohne jede Ausstrahlung!!

 

Das zukünftige Rühmkorffstübchen vor der Restauration

1. Obergeschoss

Ein 1. OG (zukünftiger Kommersraum) mit "Sichtmauerwerk" aus roter und weißer Ölfarbe und einem riesengroßen Schornstein

2. + 3. Obergeschoss
 

Ein 2. OG (später Studentenzimmer)mit einer "wunderschönen" Stofflappendecke,
20 cm Gefälle im Fußboden auf 4,00 m !!
.................. und Müll, Müll ..........



von links :
Rolf Borgstede al. Doc
Wilfried Haller al. Piccolo (verdeckt)
Rüdiger Strahl al. Chico
??????



von links :
Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes
Manfred Debbe al. Clabus
Rolf Borgstede al. Doc
Rüdiger Strahl al. Chico
Günther Wehrhahn al. Pippin (verdeckt)
???
???



Ein 3. OG mit nur 1,93 m Höhe und Schmierereien an den Wänden,

aber mit Kamin

Dachgeschoss

Ein Spitzboden mit "abgängigen" Dachpfannen
(späteres Gästezimmer)
Unsere Vorplanungen

von Johann-Friedrich Saßnick al. Magnus



Die ersten Daten und vor allem die Absichtserklärungen einiger unerschrockener Idealisten lagen vor. Das Aufmass war am 28.12.1974 von etlichen Interessierten, oder waren es auch Neugierige ??? , erstellt worden. Die Aktivitas des Corps Hannoverania fertigte die Aufmasszeichnungen an und eine erste Bestandsaufnahme erfolgte.

Haben wir nicht alle mal gelernt, dass das Wesen einer sorgfältigen Planung die Grundlagenermittlung und die Bestandsaufnahme ist? Was fanden wir vor?


Einen Keller voller Gerumpel, ...................................................... hier ein kleine Fotoauswahl ..... sehen Sie selbst .......

Kleine Bilderauswahl über den baulichen Zustand des Turmes direkt vor der Restauration und erste Vorentwürfe erfolgt auf der nächsten Seite
         

Mit etwas Phantasie wunderschön, aber im Prinzip trostlos. Kein Fenster war in Ordnung. Die Elt-Installation spärlich und primitiv. Kein Wasser-, kein Gasanschluß und keine Entwässerung und keine Heizung.
Das oberste Geschoß mit knapp 10 cm starken Fachwerkwänden auf massivem Unterbau. Es hieß, Tilly habe im 30-jährigen Krieg das oberste Geschoß abgeschossen und es ist so ersetzt worden.


Wir waren nicht dabei, aber es ist eine schöne Geschichte und eines so alten Turmes würdig. Mit diesem Wissen setzte sich eine Gruppe von Fachleuten, sowohl Theoretikern als auch Praktikern, zusammen und schätzte grob die Renovierungskosten.
Dabei kam folgendes heraus:
Mit schlechtem Wissen und unerschütterlichem Optimismus kostet die Renovierung ca. 113.000 DM.

Wir hatten zwar keine Sicherheiten, keine Hausanschlüsse und so manches andere nicht einkalkuliert, verdrängten aber diese "kleinen" Unwägbarkeiten.
Eines wußten wir nämlich genau. Mit wesentlich höheren Zahlen hätten wir nicht vor den Allgemeinen Convent (AC) treten dürfen.

Wir, das waren in diesem Falle Karl-Heinz Wenzel al.Diogenes, Manfred Deppe al. Ciabus, Heinrich Windheim al. Teja, Wilfried Stefener
al. Flamingo, Rolf-Eberhardt Reiss al. Flirt, Rüdiger Strahl al. Chico und Johann-Friedrich Saßnick al. Magnus.

Diese "honorige" Mannschaft ging mit den oben erwähnten Kosten und folgendem Finanzierungsvorschlag in den AC am 24.1.75:

Eigenleistungen rd. 60.000,- DM,
Zugesagte Spende 15.000,- DM,
Spenden der Mitglieder 10.000.- DM,
In der Kasse der Rest in Höhe von 3.000,-DM.
25.000,-DM
 sollte über Landes- oder Bundesmittel besorgt werden.

Damit waren die Weichen gestellt und ein großer, vielleicht der größte Entschluss gefasst. Nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Ein Bauausschuss musste her. In diesen Ausschuss wurden gewählt:

Manfred Deppe - als Vorsitzender des Vereins
Rolf Eberhardt Reiss und
Johann-Friedrich Saßnick - als Architekten
Wilfried Haller - als Nienburger mit den besten örtlichen Verbindungen
Rüdiger Strahl - als Aktiver.

Damit waren alle Belange berücksichtigt und ein gesunder Querschnitt von Fachleuten aus allen Bereichen an den Entscheidungen beteiligt.
Federführend war J.-F. Saßnick, der bald die ersten Pläne vorlegte. Die waren noch sehr zurückhaltend, d.h. :
Unter strikter Einhaltung aller vorgefundenen Abmessungen und Nutzung aller vorhandenen Wände. Die dabei aufgestellte Kostenaufstellung brachte realistisch allerdings schon 142.000,- DM zusammen.

Die Planung wurde dann überarbeitet, weil uns klar wurde, dass durch falsche Rücksichtnahme auf nachträgliche Einbauten im Turm sowie auf evtl. zusätzlich anfallende Kosten wir der Sache keinen guten Dienst erwiesen. Die neue Planung- immer nur reine Grundrisslösungen- wurde dann Gegenstand des Bauantrages.
Hier lasst uns mal etwas zynisch sein.
Denn es gab dann plötzlich erhebliche Schwierigkeiten. Das Dachgeschoß hatte nicht die in der Bauordnung vorgeschriebene Höhe, die Treppenstufen die falsche Steigung.
Das Treppenhaus war kein Sicherheitstreppenhaus, die Fenster zu klein oder auch zu groß und was auch immer Anlass zu Beanstandungen gab. Jedenfalls wurden alle Verordnungen gewälzt, und wir konnten nur alles ins Lächerliche ziehen oder den Turm abreißen.
Endlich sprang der Stadtbaurat über seinen Schatten, verwies auf die historische Bausubstanz und erteilte Befreiung von Vorschriften, die 500 Jahre nach Erstellung des Stockturmes erlassen wurden und die nun mal einfach nicht passen wollten. Vielleicht läuft die gesamte Bauverwaltung noch heute mit schlechtem Gewissen am Stockturm vorbei.
Inzwischen wurden die Kosten aufgrund dieser neuen Planung festgeschrieben und wir landeten bei 202.000,00 DM.

Da die Finanzierung aber nun greifbare Formen annahm und Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes und Johann-Friedrich Saßnick al. Magnus die ersten konkreten Wirtschaftlichkeitsberechnungen aufgestellt hatten, beunruhigten wir uns nicht sehr.
Und die kleine Schar der Eingeweihten sagte sich - "über Geld spricht man nicht".

Vielleicht war dieses die zweite große Tat.

Gründung Stockturm e.V.

von Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes 

Gründung

Am 4. Februar 1975 wurde in Hannover in der Gaststätte "Wiener Wald" am Thielenplatz der "Verein zur Erhaltung des Stockturoes und anderer unter Denkmalschutz stehender Gebäude in Nienburg/Weser e.V." - Stockturm e. V. Nienburg - von nachstehend aufgeführten 17 Mitgliedern des Altherrenverbandes des Corps Hannoverania zu Nienburg/Weser gegründet:

Manfred Deppe aus Hannover
Karl-Heinz Wenzel aus Hannover-Vinnhorst
Günter Heimberg aus Hannover
Günther Wehrhahn aus Hannover-Vinnhorst
Manfred Vöckler aus Langenhagen
Gerhard Misol aus Hannover
Wolfgang Söffker aus Hannover
Wilfried Stefener aus Minden
Johann-Friedrich Saßnick aus Sehnde
Dieter Matthias aus Bad Nenndorf
Hermann Senkfeil aus Sarstedt
Rolf-Eberhardt Reiss aus Altwarmbüchen
Wilfried Haller aus Nienburg
Gerhard Menzel aus Berenbostel
Gerhard Wojahn aus Nienburg
Heinrich Windheim aus Loccum
Helmut Dörries aus Hannover

 

Der 1. Vorstand
Wie hieraus zu ersehen, waren bei der Gründung des Stockturm e.V. nur zwei Bürger der Stadt Nienburg anwesend.
Bei der Gründungsversammlung am 4. Februar 1975 in Hannover wurden als Vorstand gewählt:

1.Vorsitzender Manfred Deppe aus Hannover
2.Vorsitzender Wilfried Haller aus Nienburg
Schriftführer Wilfried Stefener aus Minden
Schatzmeister Karl-Heinz Wenzel aus Hannover Zugleich wurde auf der Gründungsversammlung von den 17 Mitgliedern die Satzung des Stockturm e.V. beschlossen.


 4.2.1975 - Gründungsversammlung

linke Tischseite:Rolf-Eberhardt Reiss al. Flirt, Günther Wehrhahn al. Pippin (verdeckt), Günter Heimberg al.Timpetu, Wolfgang Söffker al. Satchmo, Dieter Matthias al. Schluck, xxx, 

rechte Tischseite:
Gerhard Menzel al. David. Heinrich Windheim al. Teja, Wilfried Stefener al. Flamingo,
Johann-Friedrich Saßnick al. Magnus, Gerhard Misol al. Klack, Rüdiger Strahl al. Chico,
Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes, Wilfried Haller al. Piccolo

 
 
 
4.2.1975 - Gründungsversammlung Linke Tischseite:
Rüdiger Strahl al. Chico. Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes, Wilfried Haller al. Piccolo
Manfred Vöckler al, Tacitus, Manfred Deppe al. Clabus rechte Tischseite:
Rolf-Eberhardt Reiss al. Flirt (verdeckt), Günther Wehrhahn al. Pippin, Günter Heimberg al.Timpetu, Wolfgang Söffker al. Satchmo

 

 

 

 

 

von links :
Karl-Heinz Wenzel al. Diogenes, Manfred Vöckler al, Tacitus, Manfred Deppe al. Clabus, Rolf-Eberhardt Reiss al. Flir

 

 
 
 
 
 

Der "Stockturm e.V. Nienburg" wurde am 18. März 1975 in das Vereinsregister Nr. 474 beim Amtsgericht
Nienburg/Weser eingetragen.

Am 2. April 1975 wurde der Verein vom Finanzamt Nienburg wegen Förderung der Denkmalpflege als gemeinnützigen Zwecken
dienend anerkannt.

Mitgliederbewegung

Am Ende des Jahres 1975 waren 44 Personen Mitglieder des Stockturm e.V. Darunter waren 7 Nienburger Bürger. Die übrigen Mitglieder kamen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands wie Hannover, Langenhagen, Otternhagen, Bad Oeynhausen, Bramsche, Lohne, Erichshagen, Nienhagen, Osteel, Delmenhorst, Stadthagen, Kirchhorsten, Hiddensen, Norderstedt, Offenbach, Oyle, Achim, Misburg und Steinkirchen.

Bis Anfang 1990 gab es 81 Mitglieder, darunter 14 Nienburger Bürger.

Miet-und Pachtverträge 

Pachtvertrag vom 13.6.75 zwischen der Stadt Nienburg und dem Stockturm e.V. Nienburg über die Verpachtung des gesamten Stockturmes. Die Pachtzeit beträgt 20 Jahre. Danach Verlängerungen um jeweils weitere 10 Jahre. Die Stadt Nienburg verpflichtet sich in diesem Pachtvertrag, die erforderlichen Gas-, Wasser-, Strom-und Abwasserleitungen auf ihre Kosten bis in den Keller des Stockturmes zu verlegen. Unterschrieben wurde dieser Pachtvertrag für die
Stadt Nienburg von dem Ersten stellvertretenden Bürgermeister Herrn Siemann und dem Stadtdirektor Herrn Intemann und für den Stockturm e.V. von den Vorstandsmitgliedern Herrn Manfred Deppe und Herrn Wilfried Haller.


Im I. Nachtrag vom 10.1.1978 erfolgte die Änderung der Nutzung des Erdgeschosses vom Museumsraum der Stadt Nienburg zum Raum für den
Rühmkorffbund Nienburg. Unterschrieben wurde dieser Nachtrag für die Stadt Nienburg vom Bürgermeister Herrn Radtke und dem Stadtdirektor Herrn Intemann. Von dem Stockturm e.V. unterschrieben die Vorstandsmitglieder Manfred Deppe und Wilfried Haller.
 


Mietvertrag vom 7.2.1976 zwischen dem Stockturm e.V. und dem Altherrenverband des Corps Hannoverania zu Nienburg/Weser für das Kellergeschoss, das 1. Obergeschoß und das Dachgeschoss.
Unterschrieben wurde dieser Mietvertrag für den Stockturm e.V; von den Vorstandsmitgliedern Herrn M. Deppe und Herrn W. Haller und für das Corps Hannoverania von den Vorstandsmitgliedern Herrn M.Vöckler und Herrn G. Menzel. 

Mietvertrag vom 1.1.1978 zwischen dem Stockturm e.V. und dem Rühmkorffbund für den Erdgeschoßraum. Unterschrieben wurde dieser Mietvertrag für den Stockturm e.V. von den Vorstandsmitgliedern Herrn Deppe und Herrn Haller und für den Rühmkorffbund von den Vorstandsmitgliedern Herrn Werner Sutor und Herrn Karl Mertens.

Einzelmietverträge für die 6 Studentenzimmer im 2. und 3. Obergeschoß zwischen dem Stockturm e.V. und den 6 einzelnen Studenten werden jeweils vom Vorstandsmitglied Herrn W. Haller abgeschlossen.
 
 
oben : 3.6.1975  Vertragsabschluß mit der Stadt Nienburg       
 
 
  Finanzierung

Der Landkreis Nienburg/Weser hat mit Beschluss des Kreistages vom 16.5.1975 für die Restaurierung des Stockturmes ein Kreisbaudarlehen in Höhe von 30.000,- DM für den Stockturm e.V. bewilligt. 

Durch Bewilligungsbescheid des Regierungspräsidenten Hannover vom 21.8.1975 erhielt der Stockturm e.V. für die Instandsetzung des Stockturmes in Nienburg Zuwendungen aus Landesmitteln in Höhe von 10.000,-DM. 

Durch Bewilligungsbescheid des Präsidenten der Klosterkammer Hannover vom 24.9.1975 erhielt der Stockturm e.V. für Renovierungsarbeiten am 
Stockturm in Nienburg eine einmalige Beihilfe an Mitteln des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds in Höhe von 20.000,-DM. 

Spenden
In den ersten beiden Jahren der Restaurierung des Stockturmes - 1975 und 1976 - gingen Spenden ein von insgesamt DM 228.884,- davon DM 124.010,
-von den Mitgliedern des Stockturm e.V. und des Corps Hannoverania, DM 3.933,— von den Mitgliedern des Rühmkorffbundes, sowie DM 1.000,— in bar
und 1.468 Arbeitsstunden (etwa ein Wert von DM 24.935,-) von den in Nienburg stationierten britischen Soldaten.
Unsere Arbeitseinsätze
 
von Johann-Friedrich Saßnick al. Magnus

 

Man stelle sich vor:
Die Mitgliederzahl des Stockturm e. V. schnellte in ca. 4 Wochen auf fast 50 Mitglieder hoch. Alles Architekten und Ingenieure - Alles Fachleute mit handwerklicher Grundausbildung.
Und hier ist die dritte große Leistung des Corps Hannoverania zu erwähnen.

Alle stellten sich vorbehaltlos hinter die Anweisungen des Bauausschusses und führten ohne Wenn und Aber die übertragenen Arbeiten durch.
Die ersten Arbeitseinsätze "vor Ort" begannen am 1.3.1975 mit insgesamt 13 Corpsbrüder und Altenherren des Corps Hannoverania.

Wir räumten auf.
Am 8.März waren dann schon 17 Leute da, - und räumten auf.
Insgesamt so an die 27 LKW voll Schutt wurden in der ersten Phase abgefahren. So ging es einige Wochen weiter, stets waren zwischen 8 und 17 Helfer zu den Arbeitseinsätzen bereit.
Mancher fuhr dafür 150 km und mehr. Und schon am 19.6.75 wurde Richtfest gefeiert. Wen wundert's, feiern wir doch alle viel lieber als zu arbeiten.
Bezeichnend für den Teamgeist - schon nach dem siebten Arbeitseinsatz mit weit über 700 geleisteten Arbeitsstunden waren 36 verschiedene Helfer, 'die inzwischen auch fast alle dem Stockturm e.V. beigetreten waren, mit von der Partie.

Federführend für die Einsatzpläne, die an alle verschickt wurden, war Wilfried Haller.
So wurden alle Reserven mobilisiert und die Schar der Mitwirkenden wurde immer größer.

 

Die wenigsten davon waren Eintagsfliegen. Aber nicht nur mit Hammer und Kelle wurde gearbeitet. Manche Stunde ging für Koordinierung, Materialbeschaffung, Finanzierung, Planung und Behördengänge drauf. Nicht zuletzt sorgte Gerhard Misol durch seine ständige Bilddokumentation für ein Werk von bleibendem Wert. Und als die Finanzierung ins Stocken geriet, bürgten 4 Mitglieder für einen Überziehungskredit bei der Bank. Auch verlangte der Regierungspräsident eine verbindliche Erklärung, dass wir mit den Arbeiten bis zum 15.10.75 fertig zu sein hätten.
Nur dann bewilligte er uns als Zuschuss 10.000,-DM. Natürlich war nicht daran zu denken, aber um des Zieles willen hätten wir noch ganz andere Dinge zugesagt.

Immerhin wurde das erste Ziel - den Stockturm zur 95o Jahrfeier von außen fertig renoviert zu haben - erreicht. Selbst der Kneipraum und das Museumsstübchen im Erdgeschoß waren am 18.9,75 fertig. Eine grandiose Leistung dank des unermüdlichen Einsatzes der Mitglieder. Alle, die den ersten Kommers im Stockturm erlebt haben, reihen diesen Tag in die geringe Anzahl der unvergeßlichen Tage ein.

Wir hatten aber auch Hilfe von außen. Neben 3 Corpsbrüdern, die ihre Semesterferien voll in den Dienst der Arbeit am Stockturm stellten, halfen auch die britischen Streitkräfte mit erheblichen Arbeitseinsätzen. So konnten die (urlaubsbedingten) Sommermonate trotz etwas schwächerer Besetzung voll durchgehalten werden.

 

 

 
Die Stadt Nienburg stellte die Hausanschlüsse, die Hastra die Turmbeleuchtung kostenlos zur Verfügung.

Manch eine Firma und auch manch ein Bürger fühlte sich durch die ständige Berichterstattung in der Tageszeitung - Die Harke - angesprochen, uns wenigstens im kleinen Rahmen zu helfen. Manchmal wurde auch durch etwas gezielte Nachfrage die Entscheidung "erleichtert".

Der Rühmkorffbund startete eine Spendenaktion und so kann man die Liste der kleinen und großen Helfer beliebig fortführen. Selbst das Finanzamt gestattete uns, unseren Grillplatz zur Hälfte auf
ihrem Grundstück anzulegen, da der Platz am Stockturm auf eigenem Grundstück viel zu klein war.

Erwähnenswert ist in jedem Falle die Hilfe eines Nienburger Bürgers-
Herrn Eberhard Gast - der, angesteckt durch unseren Enthusiasmus und auch durch unsere Fröhlichkeit bei den Arbeitseinsätzen, zu uns stieß und mit anpackte. Er wurde später als Ehrenaltherr in die Verbindung Hannoverania, die Initiator der Stockturmrenovierung war, aufgenommen und erhielt den Biernamen : Stock.

 

Aber wer rastet, der rostet.
Der befürchtete Einbruch nach der Einweihung des Kneipraumes blieb aus. Wir gingen an die beiden oberen Geschosse und alle, alle kamen wieder. Die Zahl der Helfer war inzwischen auf weit über 5o angewachsen. Und wer glaubte, nicht mitmachen zu können, durfte sich gerne finanziell beteiligen. Bedarfslisten für Materialien und Leistungen wurden manch einem Mitglied oder auch Nahestehendem untergeschoben. Oft mit Erfolg.
Nahm der Umfang der Arbeiten doch immer größere Formen an. Je mehr wir in die Materie einstiegen, je mehr wir freilegten und je mehr wir uns mit dem Bauwerk auskannten und auch je mehr wir uns mit dem Turm identifizierten, um so größer wurden die Anforderungen und um so weittragender die Beschlüsse und Entscheidungen.

 
   
   


Im Bauausschuss war die Arbeit wirklich auf alle Schultern gleichmäßig verteilt, und jeder wirkte in dem ihm zugewiesenen Bereich. Entscheidungen fielen aber gemeinsam. Durch die Wegnahme der alten Kamine und Schornsteine, die bei einer Größenordnung von ca. 1,80 x 2,20m Grundfläche so eben mal auf die Holzbalkendecke gestellt waren, musste ein neuer Schornstein eingezogen werden.
Als das Gerüst stand, stellten wir fest, dass das Gesims und große Teile des Fachwerks im obersten Geschoß verfault waren.

Die Fachwerkausmauerungen mussten erneuert werden. Im Zuge der Arbeiten an den Traufen beschlossen wir, auch die wirklich nicht mehr ganz in Ordnung gewesene Dachhaut zu erneuern.

Durch Brandschäden im Innern des Gebäudes, aber auch durch Anobienbefall waren einige Bauteile zerstört

...........und der viele Schutt  

v.l.: Werner Kochta al. Heizer und Gert Paech al. Hagen

   
   
So kam das eine zum anderen, aber auch positive Überraschungen erlebten wir. Wir legten interessante Mauernischen (Schranknische im Kommersraum und Nischen im 2. Obergeschoß) und Fenster, die durch den alten Schornstein zugemauert waren, im 1. und 2. Obergeschoß und die Verbindungstreppe vom Erdgeschoß zum 1. Obergeschoß frei.
Diese Treppen waren früher im ganzen Turm vorhanden.
Durch den Einbau der Erker wurden diese Treppen unterbrochen bzw. nicht mehr nötig, da außen ein neues Treppenhaus angebaut wurde. So ist der Wechsel des gotischen Ursprungs des Gebäudes zu den Renaissanceerweiterungen zustande gekommen. Und weil wir nun ein Gerüst hatten (auch eine Spende), wurde die ganze Fassade abgesäuert und heiß abgewaschen. Hier gab uns der Landeskonservator Herr Dr. Boeck wertvolle Ratschläge.

Angeführt werden muss noch, das so ein Haus eigentlich nie fertig wird.
Wurde erst noch der Keller ausgebaut (wofür wohl?), folgte dann der Spitzboden. Hier wurde das Archiv und eine Notunterkunft für Gäste eingerichtet
 
   

 

8.5.1976 : Günther Meyer al. Bloom Günther Wehrhahn al. Pippin bei der
Erneuerung der Stufen des Verbindungs
ganges zwischen Erdgeschoß und
1. Obergeschoss. Dieses ursprüngliche
Treppenhaus wurde bei den Abbruch-
arbeiten freigelegt.
Pippin mit Gerhard Misol al. Klack

 

Wir benutzen Cookies
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen diese Website zu verbessern.
Personenbezogene Daten können verarbeitet werden, z. B. IP-Adressen, oder persönliche Daten bei Anfragen über das Kontaktformular.
Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Sie haben die Wahl standardmäßig alle Cookies zuzulassen oder alle abzulehnen.